Nahezu täglich entscheiden deutsche Gerichte, dass Spielverluste bei Glücksspielen wie Poker, BlackJack oder Slotmaschinen von Online-Casinos wegen fehlender Lizenz zurückgefordert werden können. Insbesondere haben mehrere Oberlandesgerichte dies bereits bestätigt, zuletzt das OLG Köln mit Urteil vom 31.10.2022 (Az. 19 U 51/22).
Das Landgericht Dresden hat nun mit Urteil vom 13.09.2022 (Az. 10 O 2570/20) entschieden, dass dies auch für Verluste aus Online-Sportwetten gilt. Damit setzt das Gericht Sportwetten und Casinospiele auf eine Stufe. Fehlt die erforderliche deutsche Lizenz zum Anbieten von Sportwetten, sind die Wettverluste vom Casino zurückzuzahlen. Die Spielverträge sind nicht wirksam, da ein Verstoß gegen den einschlägigen Glücksspielstaatsvertrag vorliegt. Im konkreten Fall nahm der Spieler im Zeitraum von 2017 bis 2020 regelmäßig an Online-Sportwetten teil und verlor hierbei insgesamt 8.000,00 EUR. Dieses Geld kann er nun vom Anbieter zurückfordern.
Eine solche Rückforderung von Verlusten aus der Teilnahme an Sportwetten bei Online-Anbietern wie Bwin, Tipico und Co. war rechtlich bisher sehr umstritten. Zwar gab es in der Vergangenheit bereits vereinzelte Urteile pro Spieler, doch wurden die Rückforderungen von Verlusten aus Sportwetten zumeist wegen der angeblichen Duldung der deutschen Behörden abgelehnt. Eine gültige deutsche Lizenz zum Anbieten und Vermitteln von Online-Sportwetten hatten die meisten Anbieter vor dem 15.10.2020 nicht.
Dem LG Dresden ist absolut zuzustimmen. Auch der VerbraucherFux ist der Meinung, dass zwischen Sportwetten und Casinospielen rechtlich nicht unterschieden werden darf. Fehlt die erforderliche deutsche Lizenz, sind die Verträge zwischen Spieler und Casinos unwirksam. Die Spielverluste müssen zurückgezahlt werden.
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