Anwalt wegen Pfando?

23. Juli 2021

Was machen Pfandleiher und was macht Pfando?

Worum geht es in den Pfando-Fällen überhaupt? Ein Arbeitnehmer oder Kleinunternehmer, der sich in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten befindet, die vom ‚ranking‘ her so groß sind, dass er als absolut kreditunwürdig eingestuft wird, bleibt oft nur noch der ‚Gang zum Pfandleiher‘. Dort stellt er sich mit seinem meist letzten Vermögensgegenstand, häufig einem Kraftfahrzeug, vor und bittet um einen Kredit. Der Pfandleiher bewertet das Fahrzeug und bietet dem Kunden einen Kredit nach der PfandleiherVerordnung an.

Jedoch muss der Kunde das Fahrzeug beim Pfandleihhaus abstellen. Der Pfandleiher muss nämlich das Pfand in seinen Besitz nehmen und damit ein Faustpfand begründen, da dies in der PfandleiherVO so vorgeschrieben ist (vgl. § 5 der PfandlV). Ansonsten kann er am Fahrzeug kein Pfandrecht erwerben.

Bis zum Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts vereinbarten viele Pfandleiher mit den Kunden daher Sicherungsübereignungen, was damals noch zulässig war. Auf Druck der Banken wurde jedoch das KreditwesenG geändert. Die gewerbliche Begründung von Sicherungsübereignungen ist seitdem ein verbotenes Geschäft nach § 3 KWG.

„sale-and-rent-back“ von Pfando

Durch die Besonderheiten der heutigen Zeit sind jedoch insbesondere viele Kleinunternehmer auf die Weiternutzung ihrer Fahrzeuge angewiesen.

Da der Gesetzgeber hierauf und auf notwendige gesellschaftliche Belange nicht reagierte, wurde unter Berücksichtigung der BGH-Entscheidung vom 14.05.2009 von der Fa. Pfando’s cash & drive das Vertragsmodell „sale-and-rent-back“ entwickelt, um auch Kunden, die von Banken und dem Staat keine Hilfe mehr bekommen, kurzfristige finanzielle Hilfe zukommen zu lassen. Natürlich muss Pfando mit diesem Angebot auch Geld verdienen und die hohen Ausfallrisiken, die Banken dazu veranlassen, diese Personen gar nicht mehr zu unterstützen, einpreisen.  Es ist jedoch für viele, gerade in der Corona Krise, eine echte letzte Chance, durch kurzfristige Liquidität das „Ruder nochmal rumzureißen“.